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Alexander Puschkins Leben und Werk

1799 26. Mai (6. Juni neuen Stil):  Geburt Alexander Sergejewitsch Puschkins in Moskau. Eltern: Sergei Lwowitsch Puschkin (1771 – 1848) und Nadeschda Ossipowna Puschkina, geb. Gannibal (1775 – 1835), beide aus altem russischen Adel. Ein Urgroßvater Puschkins war ein von Zar Peter I. geförderter Afrikaner, genannt Ibrahim Petrowitsch Hannibal (ca. 1696 - 1781), der bis zum Armeegeneral aufstieg.

 

1804:  Russischer Lese- und Schreibunterricht durch die Großmutter Marija Aleksejewna Gannibal.

 

1806:  Beginn des Unterrichts durch Hauslehrer (Russisch, Französisch u.a. Sprachen), später auch andere Fächer.
 

1808:  Erste Epigramme in französischer Sprache.
 

1811 Oktober: Beginn des Unterrichts im neugegründeten Lyzeum in Zarskoje Selo bei St. Petersburg. In den nächsten Jahren entstehen zahlreiche Gedichte, die in Abschriften kursieren.

 

1814 Juli:  Erstmals erscheint ein Gedicht Puschkins im Druck.

 

1815 Januar: Beim Jahresexamen rezitiert Puschkin sein Gedicht „Wospominanija w Zarskom sele“ (Erinnerungen in Zarskoje Selo) in Gegenwart des Hofes und des greisen Dichters Gawriil Derschawin.

 

1816 März:  Puschkin wird zum Mitglied der geselligen Dichtervereinigung „Arsamas“ gewählt.
 

1817 Juni:  Puschkin beendet seine Ausbildung im Lyzeum und tritt als Kollegiensekretär ins Ministerium des Äußeren ein. Er lebt in St. Petersburg mit gelegentlichen Besuchen des Familiengutes Michailowskoje bei Pskow.
 

1820 Mai:  Wegen politisch unliebsamer Gedichte wird Puschkin in die Kanzlei des Generals Insow, der das Komitee für Ausländische Ansiedler in Südrussland leitet, nach Jekaterinoslaw versetzt. Weiterreise mit der Familie des Generals Rajewski in den Kaukasus, ans Schwarze Meer und auf die Krim. 
August:   Veröffentlichung der Verserzählung „Ruslan und Ljudmila“. 
September:   Ankunft in Kischinjow (Bessarabien), Dienstsitz Insows.

 

1822 September:   Veröffentlichung der Verserzählung „Der Gefangene im Kaukasus“.

 

1823 Juli:   Versetzung nach Odessa zum Dienst in der Kanzlei des Generalgouverneurs Michail Woronzow.

 

1824 März:   Veröffentlichung der Verserzählung „ Der Brunnen von Bachtschisarai“.
August:   Wegen dienstlicher Unzuverlässigkeit Verbannung auf das Familiengut Michailowskoje. Unter behördlicher Aufsicht gestellt.

 

1825 Februar: Veröffentlichung des ersten Kapitels des Versromans „Jewgeni Onegin“. 
1. Dezember: Zar Alexander I. stirbt in Taganrog. In St. Petersburg versammeln sich meuternde Garderegimenter, die das Interregnum der unklaren Thronfolge für die Einführung einer Verfassung bei Abschaffung der uneingeschränkten Autokratie nutzen wollen. Der Aufstand wird niedergeschlagen, unter den Toten und Verhafteten befinden sich viele Freunde und Bekannte Puschkins.


1826 Januar:  Veröffentlichung der Sammlung „Gedichte A. Puschkins“. 
September:  Puschkin wird in Begleitung eines Feldjägers nach Moskau beordert, wo er im Kreml den neuen Zaren Nikolai I. trifft. Offenes, von gegenseitiger Wertschätzung geprägtes Gespräch. Aufhebung der Verbannung. Der Zar erklärt sich selbst zum Zensor von Puschkins Arbeiten. Oktober:  Veröffentlichung des zweiten Kapitels von „Jewgeni Onegin“.

 

1827 Februar:  Veröffentlichung der Verserzählung „Die Zigeuner“. 
Mai:  Abreise nach St. Petersburg. 
Juni:  Veröffentlichung der Verserzählung „Die Räuberbrüder“. 
August/Oktober:  in Michajlowskoje.
Oktober:  Das dritte Kapitel von „Jewgeni Onegin“ erscheint.

 

1828 Februar:  Die Kapitel vier und fünf von „Jewgeni Onegin“ erscheinen, das sechste folgt im April. Herbstreise nach Moskau. 
Dezember:  Puschkin lernt dort bei einem Ball seine spätere Frau Natalja Nikolajewna Gontscharowa kennen.

 

1829 Januar:  Reise nach St. Petersburg. 
März:  Reise nach Moskau. 
April:  Die Verserzählung „Poltawa“ erscheint. 
Mai:  Puschkins Heiratsantrag wird von der Mutter Natalija Gontschowas hinhaltend beschieden. Puschkin reist in den Kaukasus. 
Juni:  Veröffentlichung des ersten Teils der vierteiligen Sammlung „ Gedichte A. Puschkins“. Der zweite Teil folgt im Juli. Im Gefolge der gegen das Osmanische Reich vorrückenden russischen Armee gelangt Puschkin bis in die türkische Stadt Erzerum. 
Oktober/November:  Rückreise über Moskau nach St. Petersburg.

 

1830 März: Reise nach Moskau. Das siebte Kapitel von „Jewgeni Onegin“ erscheint. 
April:  Puschkin zweiten Heiratsantrag wird akzeptiert. Verlobung in Mai. 
September:  Reise auf das Gut Boldino. Wegen der Cholera verzögert sich die Rückreise nach Moskau bis Mitte Dezember, Puschkin schreibt in dieser Zeit zahlreiche Werke.

 

1831 Januar:  Veröffentlichung das Dramas „Boris Godunow“.  
30. Januar:  Puschkin und Natalja Gontscharowa heiraten in Moskau. 
Mai:  Umzug nach St. Petersburg. 
November:  Veröffentlichung der Sammlung „Erzählungen Belkins“.

 

1832 Januar:  Das achte Kapitel von „Jewgeni Onegin“ erscheint. 
Februar: Veröffentlichung des dritten Teils der Sammlung „Gedichte A. Puschkins“. 
Mai:  Geburt der Tochter Marija.

 

1833 März:  Die Verserzählung „Das Häuschen in Kolomna“ erscheint. 
April:  Veröffentlichung der erste Buchausgabe von „Jewgeni Onegin“. 
Juli:  Geburt des Sohnes Alexander. 
August/Dezember: Reise in das Uralgebiet um Material über den Pugatschowaufstand 1773/74 zu sammeln.

 

1834 März:  Veröffentlichung der Erzählung „Pique Dame“.
November: Die Abhandlung „Geschichte des Pugatschowaufstands“ erscheint mit finanzieller Unterstützung des Zaren in zwei Bänden.

 

1835 Mai:  Geburt des Sohnes Grigori. 
September: Der vierte Teil der Sammlung „Gedichte A. Puschkins“ erscheint. 

 

1836 April:  Puschkins Mutter stirbt und wird im Kloster „Swjatogorsk“ bei Michailowskoje beigesetz. Das erste Heft der von Puschkin herausgegebenen Vierteljahresschrift „Sowremennik“ erscheint in Moskau. 
Juni:  Geburt der Tochter Natalja. 
November: Verbreitung einer handschriftlichen Schmähschrift, in der Puschkin als gehörnter Ehemann dargestellt wird. Als Urheber vermutet der Dichter den niederländischen Gesandten Louis Borchard Baron de Heeckeren und dessen Adoptivsohn Georges-Charles d’Anthès.  Letzteren fordert A. Puschkin wegen der offensichtlichen Annäherungsversuche gegen über Natalija Puschkina zum Duell. Nach Interventionen aus dem Freundeskreis wird diese Forderung zurückgenommen.

 

1837 Januar: d’Anthès heiratet Puschkins Schwägerin Jekaterina N. Gontscharowa. 
Februar:  Puschkin provoziert eine Duellforderung de Heeckerens, der als Diplomat dieses nicht selber übernehmen kann und d’Anthès antreten lässt, der auch der eigentliche Adressat der Forderung ist. Am 8. Februar kommt es zum Pistolenduell in einem kleinen Wäldchen in St. Petersburg, bei dem Puschkin einen Schuss in den Unterleib erhält, d’Anthès nur einen Streifschuss. Man bringt den Dichter in seine Wohnung, wo er am 10. Februar um 14.45 Uhr seiner Verwundung erliegt. Nach einem Gedenkgottesdienst wird Puschkins Leichnam zum Kloster Swjatogorsk bei Michailowskoje gebracht und dort am Morgen des 18. Februar neben seiner Mutter beigesetzt.
 

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