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Reise nach St. Petersburg vom 8. bis 15. April 2018

 

 

Der hessisch – russische Verein für interkulturellen Austausch und humanitäre Hilfe, HERUS, hat einige Vertreter der Deutschen Puschkin-Gesellschaft eingeladen, an einer Reise nach St. Petersburg teilzunehmen. Anlass war die Eröffnung einer Ausstellung über die Wiesbadener orthodoxe Kirche in der Peter und Paulsfestung. Die Einladung traf auf ein positives Echo, weil sie Gelegenheit bot, Kontakte auszuweiten und zu vertiefen und neue Themen und mögliche Projekte zu verfolgen.

 

Clotilde von Rintelen, frühere Vorsitzende unserer Gesellschaft, stand im Zentrum des Ausstellungsprogramms wegen ihrer familiären Verbindungen zur Zarenfamilie, den Auftragebern der Wiesbadener Kirche.

 

Sie öffnete damit aber auch den Zugang zu sonst nicht oder nur schwer zugänglichen Kunst- und Kulturorten in Zarskoje Selo, Peterhof und Pavlovsk, die einen zeitlichen und auch persönlichen Kontext zu Alexander Puschkin bilden.

 

Das Puschkin Theater Studio unter Leitung von Wladimir Rezepter, unser Gast bei den Jubiläumsveranstaltungen zum 30 jährigen Bestehen der Gesellschaft im vergangenen November in Berlin, hatte zu einem Theaterabend mit Adaptionen von Puschkins kleinen Tragödien eingeladen. Wieder erwies es sich als Glücksfall, dass die jungen Darsteller in der Regiekonzeption, wesentliche Akzente selbst setzen konnten. Die auch heute noch in Russland deutlich sichtbare Handschrift Stanislavskijs, dass der Regisseur als Schauspieler enden müsse, war an diesem Abend sichtbar zu lesen. Mit W. Rezepter wollen wir an weiteren Projekten arbeiten, die Puschkin auch bei uns auf die Bühne bringen.

 

Wir hoffen, dass seine Auszeichnung als einer der drei führenden, mit dem Nachwuchs verbundenen russischen Regisseure in Moskau wenige Tage zuvor, günstige Wirkung haben wird.

 

Wir sind außerdem einer Einladung von Professor Pjotr Puschkin gefolgt. Er gehört zur weitverzweigten, im konkreten Fall aber doch näher mit dem Dichter verbundenen Familie.

 

Er zeigte uns eine Fülle von Dokumenten der Familie und zeichnete ein berührendes Bild von den Entbehrungen und Repressionen nach dem Untergang des alten Reiches, die die Charakterstärke und das andauernde soziale Engagement der Familie trotz widrigster Umstände, nicht haben brechen können.

 

Wir sind auch in Rozhdestveno gewesen, dem Sommersitz der Familie von Vladimir Nabokov. Ein Ort, der auch heute noch, trotz der Katastrophen des 20.Jahrhunderts, die Phantasie beflügelt, wie sie Nabokov selbst auch immer wieder in seinem Werk in die Räume seiner Kindheit und Jugend geführt hat.

 

Nabokov hat sich bekanntlich ausgiebig mit Puschkin beschäftigt. Dies könnte ein Projekt unserer künftigen wissenschaftlichen Schwerpunkte sein.

 

Auf Puschkins Spuren verbrachten wir einen der letzten Tage auf der alten Poststation in Vyra. Wie die wahre Geschichte der Postmeisterstochter in Puschkins bekannter Erzählung und wie seine letzte Begegnung mit seinem Freund aus Lyzeumszeiten, Küchelbecker, nun aber als verurteiltes Dekabristenaufstandsmitglied in Ketten auf dem Weg nach Sibirien, gewesen sein mag, erfuhren wir bei einem Essen, das die Mitarbeiter der Station fast wie ein Dorffest organisiert hatten. Ein erinnerungsmächtiger Schlusspunkt russischer Gastfreundschaft auch dieses Mal.

Presse (russische TV-Sender)

http://www.rtr.spb.ru/vesti_spb/news_detail.asp?id=26987 


https://78.ru/articles/2018-04-16/prapravnuchka_pushkina_podarila_petergofu_cennosti_carskoi_semi_

 

https://tvkultura.ru/article/show/article_id/244125/

https://topspb.tv/news/2018/04/11/vystavka-vdali-ot-rossii-otkrylas-v-velikoknyazheskoj-usypalnice-petropavlovki/

http://tv-soyuz.ru/news/na-territorii-petropavlovskoy-kreposti-otkrylas-vystavka-fotografiy

© Fotos:  Ewgenija Hartleben-Kurakina

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