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Prof. Dr. Rolf-Dietrich Keil ist Mitbegründer der Deutschen Puschkin-Gesellschaft und ihr Vorsitzender von 1987-2003, seitdem ist er Ehrenvorsitzender.

Würdigung von Professor Dr. Keil zu seinem
95. Geburtstag

 

 

Am 8. Januar ist Professor Keil, einer der drei Gründungsväter der Deutschen Puschkin-Gesellschaft, 95 Jahre geworden. Mit Dankbarkeit und Bewunderung schauen wir auf eine außergewöhnliche Persönlichkeit, einen weit über die Grenzen unseres Landes bekannten Gelehrten, der nicht nur mit seinen Forschungsarbeiten sondern auch mit seinen Übersetzungen Bleibendes geschaffen hat.

Rolf- Dietrich Keil hat uns alle inspiriert, die jüngere Generation der Wissenschaftler ebenso wie die Freunde der Literatur, denen er die russische Kultur und Geisteswelt immer wieder aufs Neue erschließt.

Er gehört zur Plejade der bedeutenden Puschkin Forscher weltweit. Die große Wertschätzung, die er unter den russischen Puschkinisten besitzt und die sich in der Ehrendoktorwürde der russischen Akademie der Wissenschaften und  auf staatlicher Ebene in der Verleihung der Puschkin-Medaille widerspiegeln, ist von besonderem Gewicht, denn Puschkin, der bedeutendste Dichter Russlands und in vielfacher Weise Synonym russischer Kultur- und Geistesgeschichte ist traditionell eine Prärogative russischer Wissenschaft und Politik.

 

Rolf-Dietrich Keil hat die ersten Impulse, die seinem Interesse und gewiss auch seiner Leidenschaft für die russische Sprache und Literatur zu Grunde liegen,  noch im Berlin der 30er Jahre mit seiner großen Zahl russischer Emigranten, vor allem der literarischen und künstlerischen Elite, erhalten. Krieg und Gefangenschaft haben vornehmlich auf der menschlichen Ebene seinen Einsatz für die russische Kultur- und Geisteswelt  entscheidend geprägt. Er ist zu einem der großen Vermittler geworden, als Dolmetscher auf Bundeskanzler Adenauers historischer Reise 1955 nach Moskau und dann über viele Jahrzehnte als akademischer Lehrer.

 

Wir von der Puschkin-Gesellschaft verdanken ihm nicht nur sein bis heute andauerndes persönliches Engagement sondern eine Fülle gemeinsamer Erlebnisse auf den Exkursionen durch das literarische Russland; unvergessliche Abende in Michajlovskoje, Boldino und St. Petersburg.

 

Er liebt das Lied in vielen Sprachen und er ist, wie wir jetzt, mit dem ersten Band seiner Gedichte in der Hand, erfahren, nicht nur Interpret sondern ein Dichter aus eigenem Impuls.

 

Mnogaja leta, verehrter Meister und Spiritus Rector!

Weiterhin Schaffenskraft, schöne und ausgefüllte Tage und reichen Sie auch in Zukunft Ihre Hand zum Brückenschlag in den kulturellen Beziehungen zwischen West und Ost

 

Dietmar Stüdemann

Vorsitzender der Deutschen Puschkin-Gesellschaft

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