

CLEMENS HEITHUS
Er gehörte 1987 zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Puschkin-Gesellschaft und arbeitete seit dieser Zeit im Vorstand der Gesellschaft. Seine Ausbildung als Diplombibliothekar und seine langjährige Tätigkeit an der Staats- und Universitätsbibliothek in Hamburg prädestinierten den studierten Slavisten für die von ihm über viele Jahre betreute deutsche Puschkin-Bibliographie. Mit ihr hat er sich für die Wissenschaft aber auch für die praktische Arbeit der Gesellschaft große und bleibende Verdienste erworben.
Wir wussten dass es gesundheitliche Probleme gab. Sein Tod kam aber dennoch für alle seine Freunde unerwartet. Er war gerade in den Ruhestand getreten und wir hätten ihn gerne weiter aktiv in unserem Kreis gesehen.
Clemens Heithus kannt nicht nur Puschkins Werk und Leben bis in die Details von Deutungsfragen und Mythenbildung. Er war ein Polyhistor; einer der alles wusste. Er liebte die Pointe und hatte mit seinem von Diskretion und großer Menschenkenntnis getragenen hintergründigen Humor eine eigene Stimme im Kreis der Mitglieder der Deutschen Puschkin-Gesellschaft.
Sein mit Puschkin und mit Russland verbundenes Erbe werden wir, an ihn denkend, weiter tragen.
NACHRUF
Clemens Heithus
2.7.1948 – 11.9.2015
Am 11. September, nur gut zwei Jahre nach dem Eintritt in den Ruhestand, ist unser Kollege Clemens Heithus in Hamburg-Rissen verstorben. Er war 1989 nach dem Studium der Slavistik und der Ausbildung zum Diplom-Bibliothekar in die Staats- und Universitätsbibliothek eingetreten. Nach zwei Jahren in der damaligen Abteilung Alphabetischer Katalog der SUB trat er zum 1. September 1991 die neu geschaffene Stelle des Sachbearbeiters der Hamburg-Bibliographie an. Sie blieb bis zum Ruhestand seine bibliothekarische Heimat, auch nachdem aus der anfänglichen 2-Personen-Arbeitsstelle das differenziertere Team Landesbibliothek geworden war.
Clemens Heithus war an der Gestaltung der Systematik der Bibliographie und der Geschäftsgänge von Anfang an beteiligt, an allen Vorbereitungsschritten für die Drucklegung der Bände und später für die Online-Präsentation, sein Herz hing aber vor allem an der präzisen Formalerschließung ‚seiner‘ Hamburg-Literatur: akribisch, stetig, nicht aus der Ruhe zu bringen, hin und wieder auch mit einem Schuss liebenswürdiger Sturheit, die sich aus einem reichen bibliographischen, literarischen und bibliophilen Erfahrungsschatz speiste.